Krisenresistent

Die wichtigsten Technologieprognosen

Schon vor der Krise bahnten sich grundlegende Veränderungen für den Betrieb und die Erneuerung der Firmeninfrastrukturen an. Nun ist die Auseinandersetzung mit den neuen Technologietrends umso dringlicher.

aveniq-whitepaper-technologieprognosen-22-05-20

Die Corona-Krise zeigt: Unternehmen sind mehr denn je auf moderne Technologien und die Digitalisierung der Geschäftsprozesse angewiesen. Gespräche mit IT-Verantwortlichen geben einen Einblick in die sechs wichtigsten Technologien für 2020 und 2021.

‍1. Automatisierung

Die Verwaltung von Systemen und Prozessen ist zeitlich aufwendig und fehleranfällig. Wer Zeit in die Automatisierung investiert, beispielsweise mit Robotic Process Automation (RPA), kann bei repetitiven Aufgaben rund 70 Prozent effizienter werden. Schöner Nebeneffekt: Qualität und Sicherheit werden verbessert, da sie künftig nach einem genau definierten Prozess ablaufen.

‍2. Client Management

Vermehrt investieren Unternehmen wieder in eine Fat-Client-Infrastruktur, betrieben in der Cloud, um so teure und komplexe Client-Management-Systeme abzulösen. Clients können so aus der Cloud mit Applikationen und Patches versehen werden. Eingebunden über Windows Autopilot in Microsoft Intune und MEM, werden Clients nur noch über eine Azure-AD verwaltet, inventarisiert und administriert.

Auch Full-Cloud-Citrix-Lösungen bieten neue Möglichkeiten im Bereich der Skalierung und Ressourcenbereitstellung. Die virtuellen Maschinen für den Betrieb der User-Desktops werden in Azure bereitgestellt und per Consumption-Basis abgerechnet. Mit den neusten Technologien und Features kann man die Consumption beliebig steuern, ohne den User dabei einzuschränken. Die Desktop-Bereitstellung kann sowohl hoch standardisiert als auch personalisiert werden.

Diese Flexibilität erlaubt es, die Office-Standard-User mit einem Shared Multisession Windows 10 zu versorgen oder auch CAD-Usern den Zugriff auf einen hoch performanten Client aus der Cloud von überallher zu gewähren.

‍3. Home Worker und Collaboration

Mit der Arbeit im Home Office ist die Nachfrage nach modernen, agilen Collaboration-Lösungen gestiegen. SaaS Lösungen wie beispielsweise Microsoft Teams decken diesen Bedarf optimal ab. Unternehmen können so in kurzer Zeit komplett neue Lösungen umsetzen.

‍4. Cloud Security

Immer öfter werden SaaS-Lösungen aus der Cloud bezogen. Oftmals liegen so Teile der Applikation im eigenen Rechenzentrum, andere in der Cloud. So entstehen hybride Architektur- und Betriebsmodelle, die im Bereich Security zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind umfassende Security-Lösungen und Prozesse gefragt, denn es werden Informationen über den Status der gesamten Infrastruktur und ein gesamtheitliches Bild benötigt. Das Security Information & Event Management (SIEM) als SaaS in der Cloud ist eine Lösung. Mit Konnektoren können auch lokale Systeme eingebunden werden. Dies erlaubt eine Gesamtübersicht über die komplette Infrastruktur.

‍5. Containerisierung

Die Containerisierung bringt heutige IT-Infrastrukturen auf besondere Art an ihre Grenzen. Immer mehr Software-Anbieter liefern die neusten Versionen nur noch als Container Image. Nun gilt es, diese zu betreiben. Obwohl neue Delivery-Modelle wie CI/CD und DevOps den Nerv der Zeit treffen, tun sich Firmen schwer, digitalisierte Prozesse agiler und schlanker zu implementieren. Aus Infrastruktursicht sind vor allem Netzwerk, Storage, Logging und Monitoring die zentralen Punkte. Mit dem Einsatz von Software-defined Networking und Software-defined Storage sollte ein möglichst hoher Automatisierungsgrad bereitgestellt werden.

‍6. Hybrid-Cloud-Netzwerk und -Connectivity

Viele Firmen unterschätzen die Folgen, wenn sie ihre Infrastruktur mit «Lift and Shift» in die Cloud verschieben, da die Kostentransparenz nicht einfach herzustellen ist. Meist kann man nicht mit einem reinen Cloud-Native-Ansatz arbeiten und kommt nicht um ein Hybrid-Szenario herum. Sobald eine Hybrid Cloud im Einsatz ist, ist eine private Cloud-Verbindung ein wichtiger Bestandteil der Lösung, damit beispielsweise die Latenzzeiten der Applikationen eingehalten werden können.

‍Frei nach dem Motto «Nach der Krise ist vor der Krise»: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit diesen neuen Möglichkeiten der Business-IT auseinanderzusetzen. So sind Sie bestens für die kommenden Herausforderungen gerüstet.

Computerworld, Mai 2020

Fakten

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Georg Grommé

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