Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Maschinenbau-KMU
So nutzt die Maschinenbauindustrie in 4 Schritten die unternehmerischen und digitalen Chancen in der Nachhaltigkeit
Die unternehmerische Nachhaltigkeit hat sich vom vermeintlichen Trendschlagwort zur wirtschaftlichen Realität entwickelt. Auch Kunden von Schweizer Maschinenbauunternehmen sind gefordert, die Nachhaltigkeitserwartungen sowie regulatorischen Anforderungen ihrer eigenen Kunden zu erfüllen. Der Maschinenbaubranche kommt somit eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Nachhaltigkeitsherausforderungen, wie beispielsweise Energieeffizienz, Materialrecycling, Langlebigkeit der Produkte, umweltfreundliche Produktion und Wasserverbrauch zu. Den KMU, welche Innovations- und Nachhaltigkeitsziele gleichzeitig verfolgen, bieten sich deshalb grosse Chancen für Wachstum und Wettbewerbsvorteile.
Wie können Führungskräfte aus der Maschinenbauindustrie strategisch fundiert und dennoch pragmatisch vorgehen? Diese Schritte haben sich in der Praxis bewährt:
1. Schaffen Sie in Ihrem Unternehmen ein gemeinsames Verständnis: Was ist unternehmerische Nachhaltigkeit und warum ist das Thema von existenzieller Wichtigkeit?
Was verstehen Sie unter unternehmerischer Nachhaltigkeit? Verbinden Sie damit in erster Linie Auflagen hinsichtlich ökologischer Themen, wie CO2-Neutralität? Dann geht es Ihnen wie den meisten Führungskräften in Industrie-KMU. Unternehmerische Nachhaltigkeit geht jedoch weiter und verfolgt ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele zugleich. Sensibilisieren und schulen Sie Führungskräfte und Mitarbeiter*innen indem Sie aufzeigen, dass Nachhaltigkeit auch profitabel sein kann und Wettbewerbsvorteile schaffen muss. Denn der Erwartungsdruck der Kunden, Mitarbeitenden, Investoren und Gesetzgeber steigt. Exportierende Maschinenbauer müssen infolge des EU-Lieferkettengesetzes für ihre EU-Kunden ihre Nachhaltigkeitssorgfaltspflichten bereits heute nachweisen. Ferner prüft derzeit der Bundesrat eine Gesetzesverschärfung für die Nachhaltigkeitspflichterstattung für Schweizer KMU. Unternehmerische Nachhaltigkeit muss daher jetzt auf die strategische Agenda von Unternehmen, welche in den nächsten Jahren keine Wettbewerbsnachteile riskieren wollen.
2. Setzen Sie unternehmerische Prioritäten klar und pragmatisch
- Relevante internationale und nationale Regulatorien
- Anspruchsgruppen und Erwartungen
- Aktuelle Strategie und Zielsetzungen
- Benötigte Kennzahlen
- Datenerhebung und -prozesse
- Mitarbeiter*innen
- Innovation
Welche Nachhaltigkeitsthemen sind für unsere Anspruchsgruppen relevant? Welche Themen haben den grössten Einfluss auf unseren Erfolg? Diese Fragen werden mit der doppelten Wesentlichkeitsanalyse geklärt, Handlungsfelder abgeleitet und Massnahmen priorisiert. Hier steht die Frage im Vordergrund, ob die einzelnen Herausforderungen reaktiv oder proaktiv angegangen werden.
3. Legen Sie das Ziel für den digitalen Reifegrad fest: Prozesseffizienz im Nachhaltigkeitsmanagement
Nachhaltige Unternehmensentwicklung erfordert Daten aus der Wertschöpfungs- und Lieferkette. Diese müssen gesammelt und aufbereitet werden, damit die Geschäftsleitung faktenbasierte Entscheidungen treffen und man Kunden bei Bedarf einen Nachhaltigkeitsbericht (ESG-Report) zur Verfügung stellen kann. Management und Kunden erwarten den Zugriff auf verfügbare Informationen transparent und schnell. Der erhöhte manuelle Aufwand für das Datenmanagement und die Kennzahlenaufbereitung bringt viele KMU an personelle Grenzen. Die Effizienzsteigerung des Nachhaltigkeitsmanagements wird mit Prozessautomatisierung durch die IT unterstützt.
4. Nutzen Sie das Potential vorhandener IT-Lösungen von Microsoft und SAP
In der Praxis treffen wir oft die Situation an, dass die Prozesse und der digitale Reifegrad im Nachhaltigkeitsmanagement den unternehmerischen Ambitionen hinterherhinken. Die Verantwortlichen erwarten von der IT konkrete Unterstützung bei der Prozessautomatisierung. Hier lohnt sich ein Blick auf bestehende Applikationen von Microsoft oder SAP. Vielleicht beinhalten die erworbenen Lizenzpakete bereits Lösungen, die schnell einsatzbereit sind. Beide Anbieter erfüllen höchste Datenschutz- und Security-Anforderungen und ermöglichen gleichzeitig KI-Anwendungen, wie bspw. Microsoft Copilot.
Fazit: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Maschinenbau-KMU. Die grössten Wettbewerbsvorteile dürften daher die Unternehmen haben, die diese drei Perspektiven optimal kombinieren.
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Über den Autor: André Fischer ist Senior Strategic Consultant «Unternehmerische Nachhaltigkeit & Digitalisierung» bei Aveniq. Sein Themenfokus liegt darauf, Nachhaltigkeit unternehmerisch mit Innovation und Digitalisierungschancen zu verbinden. André Fischer ist zudem als Dozent zu diesen Themen in der höheren Berufsbildung tätig. Haben Sie Fragen rund um unternehmerische Nachhaltigkeit in der Industriebranche? André Fischer freut sich auf einen unverbindlichen Austausch mit Ihnen.
Über Aveniq: Aveniq begleitet Schweizer Maschinenbau-KMU, wie z.B. Müller-Martini, in der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Dazu verbindet die ganzheitliche IT-Dienstleisterin ihre Kompetenzen in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und unternehmerische Nachhaltigkeit: Von der Standortbestimmung, über die Entwicklung klarer Zielsetzungen bis zur IT-Umsetzung von Reporting-Standards wie GRI/ESRS. Aveniq ist zertifizierte Microsoft und SAP-Partnerin.
Weitere Beratungsangebote finden Sie unter: https://www.aveniq.ch/consulting
Fachartikel | 15. Oct 2024
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